Oskar Moll

Oskar Moll, deutscher Maler (1875-1947)

Prof. Heinrich Lauterbauch über Oskar Moll

Oskar Moll wurde 1875 in Brieg in Schlesien geboren. Er studierte zunächst Naturwissenschaften, bis er sich - 22jährig - vom Vater die Erfüllung seines Wunsches erkämpfen konnte, Maler zu werden.

Moll war ein Mann bester Erziehung, ein Grandseigneur, kein Bohemien, kein Revolutionär. Liebenswürdig und immer höflich - doch unerbittlich in seinen künstlerischen Forderungen an sich selbst, an andere.

Er wohnte in Breslau am Schloßplatz. An den Wänden hingen Bilder von Corinth und Munch, von Rousseau und Matisse. Er sah viele Menschen bei sich. Er und seine Gattin, die Bildhauerin Margarete Haeffner-MoII, waren charmante Gastgeber. Erst in den letzten Lebensjahren hat Moll Existenznot kennenlernen müssen, als sein von Scharoun gebautes Berliner Haus durch Bomben zerstört wurde und er von Brieg, wo er Zuflucht gefunden hatte, fort mußte. Er fand zunächst bei Magdeburg als Flüchtling Unterkunft, bis seine Berliner Freunde ihm Wohnung und Atelier verschaffen konnten. Oskar Moll starb 1947 in Berlin.

Über seinen Werdegang sagte Moll 1920 in einer kurzen Selbstbiographie der Sammlung ,,Junge Kunst":

,,Ich ging 1897 nach Berlin, konnte mich aber nicht entschließen, dem festen Lehrgang einer Akademie zu folgen, sondern versuchte vielmehr bei den verschiedensten Malern einen Weg zu finden." Er nennt Hübner, Leistikow, Corinth. ,,Bei Corinth habe ich am längsten ausgehalten; es war weniger die Korrektur von Corinth als vielmehr das Beispiel seiner Meisterschaft und seiner Persönlichkeit, die mir diese Zeit so wertvoll gemacht hat."

Dann arbeitete Moll einige Jahre für sich allein in Bayern., ,Aber" - schreibt er - ,,es wollte nicht so recht vorwärts gehen. Der Maljammer quälte mich in Permanenz. Die tonige Malerei der deutschen Impressionisten Corinth, Trübner, Liebermann, die sich in Gegensatz zu Cezanne oder Renoir wenig oder gar nicht mit der Farbe auseinandergesetzt hatten, gab mir keine Möglichkeit der Weiterentwicklung.